Wenn Hoffnung eine Pflanze wäre, wäre sie ein Tonkabonenbaum
Wenn Hoffnung eine Pflanze wäre, welche wäre sie und warum? diese Frage stellt die Hoffnungsheldin Antje Schölzel in ihrer Blogparade. Antje habe ich in der Blogcommunity The Content Society kennengelernt und bereits live und in Farbe getroffen. Als sie mir von ihrem Blogparadenthema berichtete, war sofort klar: Tonka ist meine Hoffnungspflanze!
Was ist Tonka bzw. die Tonkabohne?
Tonka – der Name klingt schon nach tropischen Wäldern, bunten Blütenpracht und wirrem Vogelgezwitscher und mit dieser Assoziation liegt man gar nicht mal falsch. Denn der Tonkabaum (Dipteryx odorata) ist ein imposanter Baum, der in den tropischen Regionen des amerikanischen Kontinents beheimatet ist. Genau genommen wird er seit Jahrhunderten im nördlichen Südamerika, den Regenwäldern am Amazonas, der Karibik und in Guyana angebaut. Die Bäume erreichen eine stolze Höhe von bis zu 30 Metern und tragen ein weites Laubdach als Krone. An ihnen entlang räkelt sich die Tonkabohne. Die ist aber genaugenommen gar keine Bohne, sondern der Samen in der Frucht des Tonkabaums. Wer jetzt aber an eine farbenfrohe Frucht denkt, liegt in diesem Falle falsch, denn die Farbe der Tonkafrucht variiert eher von Grau bis Schwarz und erreicht eine zarte Größe von etwa zwei bis fünf Zentimeter. Auch wenn die Frucht nicht wie Gold zu glänzen weiß, ist sie den Bewohnern ihrer Anbaugebiete einiges Wert. Bis 1940 war die Tonkabohne bei den Ureinwohnern Venezuelas nämlich ein gängiges Zahlungsmittel und noch heute trägt man die Tonkabohne als Schutzamulett gegen Krankheiten oder im Portemonnaie als Glücksbringer. Das Wort „Tonka“ entstammt der karibischen Sprache der Ureinwohner Französisch-Guayana und meint den Baum. Im Spanischen trägt die Tonkabohne den Namen „cumarú“, der einen Hinweis auf den Inhaltsstoff Cumarin gibt. Ursprünglich lag das Interesse eher am Tonkabaum, der aufgrund seines Holzes oft gefällt wurde. Dieses ist nicht nur extrem langlebig, sondern auch durch seine auffällige, dunkel- bis orangerot schimmernde Färbung besonders.
Die Frucht des Tonkabaums erinnert an eine kleine Mango, mit einer einzigen Bohne darin.
Tonka in der Anwendung
Die Tonkabohne kennst du wahrscheinlich eher aus der Weihnachtsbäckerei oder generell aus der Zubereitung von Süßspeisen. Ich wende sie sowohl in der Aromaküche z. B. anstatt Vanille an als auch bei Schmerzmischungen in der Aromapflege. Tonka ist DAS ätherische Öl für mich bei chronischen Schmerzen und in diesem Kontext habe ich es auch „damals“ kennengelernt. Bei einem Tag der offenen Tür im Kinderhospiz 🌈 Sternenbrücke. Einen besonderen Blogbeitrag zu meiner tieferen Verbindung zum Kinderhospiz habe ich dieses Jahr zu meinem 43. Geburtstag oder auch 14 + 19 Jahre extra hier in meinem Beitrag „Über die Sternenbrücke zur Aromatherapie“ verbloggt.
In der Aromatherapie ist Tonka eine sogenannte Basis-Note. Es gibt eine Duftpyramide, die beim Lernen der Aromatherapie und Aromapflege beim Mischen, also dem Kombinieren von Düften unterstützt. Basis-Noten werden zunächst einmal sehr gering angewendet, sprich in einer Mischung starten wir mit einem Tropfen!
Die aromachemischen Inhaltsstoffe von Tonka können gerade bei chronischen Schmerzen wunderbar begleiten und sie lässt sich mit blumigen als auch zitrusartigen Düften harmonisch kombinieren.
Mini-Steckbrief Tonka-Extrakt
Von Wachstumschmerz bei Kindern – meine Jungs waren hier besonders geplagt, Rückenschmerzen, Muskelverspannungen oder sonstige chronische Schmerzen – Tonka schenkt Wärme, einen süßlichen, balsamischen, marzipanartigen Duft und ist dabei ganz sanft.
Zu diesem Duft, der mich einst zur Aromatherapie brachte und warum ich heute tue, was ich tue, habe ich sogar eine Podcast-Folge aufgenommen.
Warum Tonka meine Hoffnungspflanze ist
Der erste Impuls, den ich bereits in der Einleitung beschrieben habe, kommt mir sofort wieder in den Sinn. Die Tonkabohne, bzw. der Tonkabaum und der Duft des ätherischen Öls sind für mich zu 100 % mit meinem allerersten Erlebnis im Kinderhospiz verknüpft und die unglaublich wertvolle Arbeit, die die Menschen dort täglich mit den kleinen Gästen und ihren Liebsten leisten, das ist für mich der Inbegriff von Hoffnung. Selbst dort, wo es vermeintlich nicht genug Tage für das Leben gibt. Der Duft von Tonka bereichert jeden Tag und vermag es bei Schmerzen und Trauer etwas Trost zu spenden. Und wie auch immer der Himmel oder welcher Ort auch immer auf uns vielleicht wartet. In meiner Version werden doch den ganzen Tag nach Tonka duftende Kekse von kleinen goldenen Engelchen gebacken und gemeinsam genüsslich verspeist.
#hoffnungpflanzen