Achtsamkeit und Inklusion
Achtsamkeit und Inklusion sind Thema im Gespräch mit Achtsamkeitsexpertin Mechthild. Hier teilen wir unsere Wahrnehmungen und wie wir allgemein damit durch das Leben gehen.
Als zertifizierte Trainerin und Beraterin für Achtsamkeit und Inklusion sowie Yogalehrerin gibt Mechthild Kurse und Workshops zu den Themen Achtsamkeit und verbindet das mit der Inklusion. Sodass die Kurse etc. mehr für Menschen mit Behinderung zugängig sind, aber auch Menschen mit und ohne Behinderung in achtsamen Räumen zusammenfinden.
Es steht unter dem Aspekt, dass das Thema Inklusion in Deutschland noch viel präsenter werden muss. Zudem ist Achtsamkeit eine echte Möglichkeit, um Zusammensein zu schaffen.
Was ist wichtig für die Inklusion?
Sie hat erkannt, wie sehr Meditation und Yoga guttun können. Als Person mit einer sichtbaren Behinderung hat man aber häufig dieses Gefühl, nicht so da reinzupassen, weil es niemanden anderes gibt, der das vielleicht sichtbar hat.
Hier ein paar Möglichkeiten, die Mechthild erkannt hat:
- Yogastunden anzubieten, welche an Orten sind, die für Rollstuhlfahrer erreichbar sind:
- Orte, die so angebunden sind, dass man, wenn man nicht mit dem Auto unterwegs ist, auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln barrierefrei hinkommt
- Räume, die keine Barriere haben, um allein in einen Raum hereinzukommen.
- Online Kurse, dabei kann gewählt werden zwischen Gruppen- oder Einzelkursen bzw. Beratungen. Diese Kurse sind aber auch vor Ort als Workshop oder Ähnliches möglich.
- Ein Yogalehrer, der sicher im Umgang mit Menschen mit einer Behinderung ist und sich nicht fragt: Wie gehe ich jetzt damit um? Und stattdessen willkommen fühlt als behinderte Person und da auch dann zu zeigen, okay, das ist auch für uns als behinderte Person möglich und machbar.
Zuallererst muss man sich selbst akzeptieren und mit seiner Situation klarkommen. Dabei ist es ein Unterschied, ob man damit geboren wird oder ob es erworben ist. Und trotzdem ist der Prozess meistens ja identisch. Lehnt man das erst einmal ab? Geht man da sofort rein, kann man sich damit identifizieren?
Und Bewegung ist dabei immer ein großes und herausforderndes Thema, denn dabei kann viel Frust erlebt werden. Also wenn man in einem Sportverein oder im Fitnessstudio war, dann konnte man vieles einfach nicht. Und dann denkt man sich: „Oh Gott, jetzt schauen dich alle komisch an, warum kann die diese Bewegung oder Rotation nicht?“
Die Akzeptanz ist ein wichtiges Thema, wobei die Meditation und Achtsamkeitsübungen unterstützen können. Denn in der Meditation schauen wir genau, dass wir alles wahrnehmen, was da ist, ohne direkt darüber zu urteilen. Und dadurch kommt ja dann auch im Laufe der Zeit vielleicht eine gewisse Selbstakzeptanz. Mit dem Ziel, dass wir uns nehmen können, wie wir selbst sind und dass wir uns besser annehmen können für uns selbst.
Yoga und Inklusion?
Was ist das erste Bild, an das du denkst bei dem Wort „Yoga“? Natürlich die Asanas, also Körperübungen. Aber Yoga umfasst ja viel mehr auch als die Körperübungen. Aber es geht auch um die Philosophie und um Virtualität. Es geht um Meditation und um das Pranayama, das Atmen. Atmen ist ein wichtiges Tool in der Achtsamkeit, den wir nutzen, den wir immer dabeihaben. Yoga ist natürlich.
Viele sind beim Yoga ein großer Freund von: Wir benötigen kein Equipment und können gleich loslegen.
Natürlich gibt es auch viele Situationen, in denen man früher über seine Grenzen gegangen ist und immer noch geht. Aber andererseits hilft auch die Achtsamkeit wieder dabei, sich selbst einzuschränken und zu sehen: Benötige ich jetzt eine Pause oder muss ich mich jetzt ausruhen? Aber einfach da auch immer besser auf sich zu hören, was man gerade, was ich gerade benötige.
Das Element Yoga kann als ein aktives Entspannungs-Verfahren genutzt werden. Und die Achtsamkeit ist mehr für die Meditation als passive Sachen.
Die Inklusion ist wichtig und dass wir als Menschen mit Behinderung auch Menschen ohne Behinderung begegnen und umgekehrt. Aber andererseits gibt es halt wenig Orte, wo behinderte Menschen sich mal in einem achtsamen Umfeld austauschen und vielleicht auch über so Sachen wie Selbstfürsorge gemeinsam sprechen können.
Diese Nische ist leider noch winzig, aber ich will dir mit diesem Beitrag Hoffnung machen und dich ermutigen, mit Yoga und Meditation zu stärken.
Mehr zu Mechthild und ihrer wertvollen Arbeit – Achtsamkeit und Inklusion – findest du HIER.