(Alternative) Schmerzmittel und Abhängigkeit – muss das sein?

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(Alternative) Schmerzmittel und Abhängigkeit – muss das sein?

Schmerzmittel – Die gefährliche Abhängigkeit, die vermieden werden kann

Jeder von uns hat wahrscheinlich schon einmal Schmerzmittel eingenommen, sei es gegen Kopfschmerzen, Rückenschmerzen oder andere Beschwerden. Doch was wir oft nicht bedenken, ist die potenzielle Gefahr, die mit ihrer regelmäßigen Einnahme einhergeht. In diesem Artikel gehe ich der möglichen Abhängigkeit von Schmerzmitteln auf den Grund und zeige, wie sie vermieden werden kann. Den richtigen Umgang mit Schmerzmitteln zu finden und die Gesundheit zu schützen, ist das Ziel.

Die meisten Schmerzmittel gehören zur Kategorie der Opioid-Analgetika. Analgetika sind Schmerzmittel. Sie können zwar kurzfristig eine Linderung verschaffen, aber bei langfristigem Gebrauch besteht die Gefahr, dass sich der Körper daran gewöhnt und eine Abhängigkeit entsteht. Dies kann zu schwerwiegenden Folgen führen, wie beispielsweise einer Überdosierung oder dem Übergang zu illegalen Substanzen.

Es gibt jedoch Möglichkeiten, die Abhängigkeit von Schmerzmitteln zu vermeiden. Eine wichtige Strategie ist es, alternative Behandlungsmethoden zu erkunden, wie zum Beispiel Physiotherapie, Akupunktur oder Entspannungstechniken, zu denen auch Aromatherapie und energetische Methoden wie Reiki gehören.. Des Weiteren ist es wichtig, die Einnahme von Schmerzmitteln streng nach ärztlicher Anweisung zu dosieren und die empfohlene Höchstdosis nicht zu überschreiten.

Welche klassischen Schmerzmittel haben ein Abhängigkeitspotential?

Was sind Schmerzmittel? Schmerzmittel sind Medikamente, die zur Linderung von Schmerzen eingesetzt werden. Sie gehören oft zur Kategorie der opioiden Schmerzmittel, die auf das zentrale Nervensystem wirken, um Schmerzen zu blockieren oder zu reduzieren. Sie sind in verschiedenen Formen erhältlich, wie Tabletten, Kapseln, Sprays oder Injektionen. Gängige Schmerzmittel umfassen z. B. Ibuprofen, Paracetamol und Codein. Ibuprofen in der 400mg Dosierung ist in jeder Apotheke frei verkäuflich. Daneben gibt es apothekenpflichtige und verschreibungspflichtige Arznei/Schmerzmittel. Und sogenannte BTMs, diese unterliegen dem Betäubungsmittelgesetz und bedürfen eines speziellen Rezeptes, das nur persönlich ausgeschrieben und einzulösen ist, binnen 7 Tagen nach Ausstellung. Schmerzmittel sind generell nützlich und wichtig, um Schmerzen zu lindern und den Alltag zu erleichtern.

Die Abhängigkeit kann sowohl physisch als auch psychisch sein:

1. Opioide

Opioide sind eine Gruppe starker Schmerzmittel, die häufig zur Behandlung von moderaten bis starken Schmerzen eingesetzt werden. Sie haben ein hohes Risiko für Abhängigkeit und Missbrauch.

  • Morphin: Wird bei starken Schmerzen, insbesondere bei Krebspatienten, verwendet.
  • Oxycodon: Wird oft bei schweren chronischen Schmerzen verschrieben.
  • Hydromorphon: Ein starkes Opioid, das bei starken Schmerzen verwendet wird.
  • Fentanyl: Sehr starkes Opioid, das häufig in Form von Pflastern oder als Injektion bei schwersten Schmerzen verwendet wird.
  • Tramadol: Ein schwächeres Opioid, das aber dennoch ein Abhängigkeitspotential hat.

2. Benzodiazepine

Obwohl Benzodiazepine primär zur Behandlung von Angstzuständen und Schlafstörungen eingesetzt werden, können sie auch in einigen Schmerzbehandlungen verwendet werden, um Muskelverspannungen zu lindern. Sie haben ebenfalls ein erhebliches Abhängigkeitspotential.

  • Diazepam (Valium)
  • Lorazepam (Tavor)

3. Cannabinoide

Einige medizinische Cannabinoide, wie THC-haltige Medikamente, haben in hohen Dosen ebenfalls ein gewisses Abhängigkeitspotential, obwohl dieses insgesamt geringer ist als bei Opioiden.

4. Barbiturate

Diese Klasse von Medikamenten, die früher zur Schmerzbehandlung und als Beruhigungsmittel verwendet wurde, hat ebenfalls ein hohes Abhängigkeitspotential, wird aber heute weniger häufig eingesetzt, weil sicherere Alternativen zur Verfügung stehen.

  • Phenobarbital

5. NSAIDs und Paracetamol

Nicht-opioide Schmerzmittel wie IbuprofenDiclofenacParacetamol und Aspirin haben im Allgemeinen kein Abhängigkeitspotential. Sie können jedoch bei längerem Gebrauch Magen-Darm-Probleme, Nierenschäden oder Leberschäden verursachen, aber keine Sucht.

Welche homöopathischen Schmerzmittel führen nicht zur Abhängigkeit?

Homöopathische Mittel haben den Anspruch, durch stark verdünnte Substanzen die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen. Im Gegensatz zu konventionellen Schmerzmitteln wirken sie nicht direkt auf das zentrale Nervensystem, weshalb sie kein Abhängigkeitspotential besitzen. Hier sind einige häufig verwendete homöopathische Mittel zur Schmerzbehandlung:

1. Arnica montana

  • Wird oft bei Verletzungen, Prellungen, Verstauchungen und Muskelkater eingesetzt. Es gilt als hilfreich bei körperlichen Traumata, um Schmerzen und Schwellungen zu lindern.

2. Bryonia alba

  • Geeignet bei Schmerzen, die durch Bewegung verschlimmert werden, wie bei Arthritis, Gelenkschmerzen oder Muskelzerrungen.

3. Rhus toxicodendron

  • Wird häufig bei Gelenkschmerzen und steifen Muskeln verwendet, besonders wenn sich die Schmerzen nach Ruhe verschlimmern und durch Bewegung bessern.

4. Hypericum perforatum

  • Auch bekannt als Johanniskraut, wird es bei Nervenschmerzen und Verletzungen der Nerven (z. B. bei Quetschungen oder Schnittwunden) verwendet.

CAVE! Kontraindikation bei der Einnahme von Beta-Blockern und bestimmten Psychopharmaka. Dafür, dass homöopathische Mitteln aktuell wenig bis keine Wirkung zugesprochen wird, gibt es dennoch Kontraindikationen, die andere Medikamente in ihrer Wirkung außer Kraft setzen können bzw. Wechselwirkungen zeigen.

5. Belladonna

  • Kann bei akuten Schmerzen mit plötzlichem Einsetzen und starken Symptomen, wie Kopfschmerzen oder Migräne, hilfreich sein.

6. Chamomilla

  • Wird oft bei Schmerzen verwendet, die von Reizbarkeit begleitet werden, wie Zahnschmerzen bei Kindern oder bei Magenkrämpfen.

7. Magnesium phosphoricum

  • Wird bei krampfartigen Schmerzen, wie bei Bauchkrämpfen oder Menstruationsbeschwerden, empfohlen. Es kann auch bei Kopfschmerzen hilfreich sein.

8. Ruta graveolens

  • Ein Mittel, das bei Sehnenverletzungen, Prellungen und Entzündungen der Knochenhaut angewendet wird.

Zu beachten:

Homöopathische Mittel enthalten in der Regel extrem verdünnte Wirkstoffe, die in so geringer Konzentration vorliegen, dass sie meist keine direkten chemischen Effekte im Körper haben. Sie führen daher nicht zur Abhängigkeit oder Entzugssymptomen, da sie keine psychotropen (äußerst gering, da verdünnt) oder süchtig machenden Substanzen enthalten.

Jedoch sind die wissenschaftlichen Nachweise über die Wirksamkeit homöopathischer Mittel umstritten. Generell ist immer eine Abklärung durch einen Arzt oder Heilpraktiker angezeigt!

Homöopathie und Aromatherapie sollten nicht zeitgleich eingesetzt werden, da es hier sogenannte Antidots gibt, die die Wirkung (der offiziell umstrittenen Wirkung!) aufheben kann.

Was ist Abhängigkeit (WHO)?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Abhängigkeit (oder Sucht) als ein Syndrom, das durch das dringende Verlangen nach einer bestimmten Substanz oder einer bestimmten Verhaltensweise gekennzeichnet ist, trotz schädlicher Konsequenzen. Im Kern beschreibt die Abhängigkeit einen Verlust der Kontrolle über den Gebrauch eines Mittels (z. B. Drogen, Alkohol) oder ein Verhalten (z. B. Glücksspiel).

Wichtige Merkmale der Abhängigkeit laut WHO:

  1. Starkes Verlangen oder Zwang zur Einnahme einer Substanz.
  2. Verminderte Kontrolle über den Konsum – Schwierigkeiten, den Gebrauch zu reduzieren oder zu stoppen.
  3. Toleranzentwicklung – Es wird eine immer höhere Dosis benötigt, um die gleiche Wirkung zu erzielen.
  4. Entzugssymptome, wenn die Substanz abgesetzt oder reduziert wird.
  5. Fortgesetzter Konsum trotz schädlicher Folgen, wie gesundheitliche, soziale oder berufliche Probleme.
  6. Vernachlässigung anderer Interessen oder Pflichten zugunsten des Substanzgebrauchs oder Verhaltens.

Die WHO unterscheidet zwischen verschiedenen Formen der Abhängigkeit:

  • Physische Abhängigkeit: Der Körper gewöhnt sich an die Substanz, und bei Absetzen treten Entzugssymptome auf.
  • Psychische Abhängigkeit: Ein starkes emotionales Verlangen nach der Substanz oder dem Verhalten.

Abhängigkeit ist eine chronische, oft wiederkehrende Krankheit, die schwerwiegende Auswirkungen auf das körperliche, psychische und soziale Wohlbefinden haben kann. Die Behandlung erfordert in der Regel medizinische, psychologische und soziale Unterstützung.

Gibt es Interdependenzen zwischen Schmerz und Schlafstörungen?

Ja, es gibt eine enge Interdependenz zwischen Schmerz und Schlafstörungen, die oft einen Teufelskreis bilden. Schmerz und Schlafprobleme beeinflussen sich gegenseitig in negativer Weise. Hier sind die Hauptpunkte, die diese wechselseitige Beziehung erklären:

1. Schmerz beeinträchtigt den Schlaf

  • Schlafunterbrechung durch Schmerz: Menschen mit chronischen Schmerzen (z. B. Rückenschmerzen, Arthritis, Fibromyalgie) erleben oft Schlafstörungen, weil Schmerzen ihre Fähigkeit stören, in den Schlaf zu fallen oder durchzuschlafen. Schmerzen können die Tiefschlafphasen (wichtige Erholungsphasen) beeinträchtigen, was die Schlafqualität deutlich verringert.
  • Häufiges Aufwachen: Menschen mit Schmerzen, insbesondere nächtlichen Schmerzen, neigen dazu, häufiger aufzuwachen, was zu einem fragmentierten Schlaf führt.

2. Schlafmangel verstärkt Schmerzempfindlichkeit

  • Erhöhte Schmerzempfindlichkeit: Schlafmangel kann die Schmerzschwelle senken, was bedeutet, dass der Körper empfindlicher auf Schmerzen reagiert. Dies ist auf die Beeinträchtigung der Schmerzregulationsmechanismen im Gehirn zurückzuführen, die durch Schlafmangel ausgelöst wird.
  • Ermüdung und Schmerzverstärkung: Mangelnder Schlaf führt zu allgemeiner Müdigkeit und kann körperliche Beschwerden oder bestehende Schmerzen noch intensiver machen, da die Wiederherstellungsprozesse des Körpers im Schlaf gestört werden.

3. Chronische Schmerzsyndrome und Schlafstörungen

  • Bei Erkrankungen wie Fibromyalgie und Arthritis, die mit chronischen Schmerzen verbunden sind, sind Schlafstörungen besonders häufig. Die Patienten berichten oft von einem Zusammenhang zwischen schlechterem Schlaf und intensiveren Schmerzen.
  • Auch Migräne und andere Kopfschmerzerkrankungen treten häufiger auf, wenn die Schlafqualität beeinträchtigt ist.

4. Psychologische Faktoren

  • Stress und Angst im Zusammenhang mit Schmerzen oder Schlafproblemen können den Schlaf weiter beeinträchtigen und auch die Schmerzwahrnehmung verstärken. Depression ist ebenfalls ein häufiger Begleiter von chronischen Schmerzen und Schlafstörungen, was die Situation weiter verschlechtert.

5. Schlaf als Teil der „Schmerzkontrolle

  • Guter Schlaf kann die Schmerzkontrolle beeinflussen: Umgekehrt kann die Verbesserung der Schlafqualität dazu beitragen, die Schmerzwahrnehmung zu reduzieren. Schlaf ist ein wichtiger Regenerationsmechanismus, der dem Körper hilft, Entzündungen zu bekämpfen, das Immunsystem zu stärken und die Schmerzen zu lindern.
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Allgemeiner Hinweis

Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass meine Blog-Beiträge weder zum Diagnostizieren noch Therapieren von Krankheiten geeignet sind. Tipps und Darstellungen auf meinen Seiten ersetzen keine fachkundige Diagnose und/oder Behandlung durch einen Arzt:Ärztin oder Heilpraktiker:in. Rücksprachen mit Apothekenfachpersonal sind gleichermaßen obligatorisch.

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