Wer bin ich ohne meinen Schmerz?
Die Frage „Wer bin ich ohne meinen Schmerz?“ hat mich in eine tiefgehende Reflexion über meine Identität und den Einfluss von Leid auf mein Selbstbild geführt. Und ich kann sie heute vorerst nur philosophisch beantworten.
Schmerz – sei es physisch, emotional oder psychisch – prägt oft unser Leben und formt unser Verständnis von uns selbst und der Welt um uns herum. Doch was bleibt von uns, wenn dieser Schmerz verschwindet?
Eine mögliche Antwort könnte in der Idee liegen, dass Schmerz nur ein Teil von uns ist, aber nicht unser ganzes Wesen ausmacht. Ohne den Schmerz könnten wir uns vielleicht freier und unbeschwerter fühlen, aber unsere grundlegende Essenz – unsere Werte, Erfahrungen, Beziehungen und Hoffnungen – bleibt bestehen. Schmerz hat die Fähigkeit, uns zu verändern, uns stärker, mitfühlender oder bewusster zu machen. Aber wenn er verschwindet, kehren wir nicht zu einem „leeren“ Selbst zurück; vielmehr entsteht die Möglichkeit, uns neu zu entdecken und neue Facetten unseres Wesens zu entfalten.
Ohne den Schmerz könnten wir uns auch stärker auf das fokussieren, was uns wirklich ausmacht: unsere Leidenschaften, Träume, Beziehungen und das, was wir der Welt geben möchten. Vielleicht hilft uns der Schmerz, diese Dinge deutlicher zu erkennen, aber er ist nicht der Kern dessen, wer wir sind. Die Frage lädt dazu ein, sich vorzustellen, wer wir sein könnten, wenn wir uns nicht mehr durch den Schmerz definieren – und das kann eine befreiende und ermutigende Perspektive sein.
Die Antwort auf diese Frage ist zutiefst persönlich, und vielleicht gibt es keine endgültige, objektive Antwort. Letztlich ist die Frage, wer wir ohne Schmerz sind, eine Einladung, unser wahres Selbst jenseits der schmerzhaften Erfahrungen zu entdecken und zu verstehen, dass wir mehr sind als die Summe unserer Leiden.
Und vielleicht ergänze ich meine persönliche Antwort, wenn die Zeit dafür gekommen ist und ich Wort für den Ausdruck gefunden habe. Heute ist es bis jetzt nicht so weit. Ich weiß heute nicht, wer ich ohne meinen Schmerz bin oder sein könnte. Das Titelbild ist meine wageste Idee dazu.